Schon 2018 berichtete die ZEIT, Finnland sei das Land mit der höchsten Dichte an Heavy Metal Bands weltweit – nämlich 1.999 auf 5,5 Mio Einwohner, also etwa 36 Bands pro 100.000 Einwohner.
Heavy Metal Music hat den Nimbus Risikobereitschaft und antisoziales Verhalten zu fördern, und dass die Fans dieser Musik dem Alkohol- und Drogengenuss nicht abgeneigt seien.
Grund genug für ein Forscherteam um Pekka Martikainen sich mit der Frage zu beschäftigen, ob viel Heavy Metal Music einen Einfluss auf die Hospitalisierung oder gar auf Todesursachen hat. Die Ergebnisse sind in der aktuellen Weihnachtsausgabe des British Medical Journal (BMJ Christmas) nachzulesen:
Pekka Martikainen P et al.
Heavy metal toxicity and mortality—association between density of heavy metal bands and cause specific hospital admissions and mortality: population based cohort study
Dazu haben die Kollegen anhand der Datenbank metal-archives, in der landesweit Heavy Metal Bands registriert sind, 311 finnische Landkreise in 5 Kategorien eingeteilt:
- NO Metal
- A BIT Metal
- MODERATE Metal
- HEAVILY Metal
- HEAVY Metal Städte
Die Gemeinden ohne Heavy Metal Bands wurden als Vergleichsgruppe herangezogen.
Betrachtet wurden alle Einwohner Finnlands im Jahr 2001 ab einem Alter von 15 Jahren. Diese wurde bis 2017 nachverfolgt und Krankenhausaufnahmen sowie Sterbefälle betrachtet. Insgesamt konnten 3.644.944 Menschen in diese Registerstudie eingeschlossen werden. Die Todesursachen wurden dem finnischen Sterberegister entnommen und in Anlehnung an den ICD-10 in vier Gruppen unterteilt
- Tod aus internistischer Ursache mit Ausschluss alkoholbedingter Ursachen
- Alkoholabhängige Todesursachen und unbeabsichtigte Alkoholintoxikationen
- Unfälle und Gewaltverbrechen
- Suizide
Entgegen dem o.g. Nimbus war die Sterblichkeit in Gemeinden mit einer moderaten Dichte an Heavy Metal-Bands (< 5,7 / 10 000 Einwohner) niedriger als in Gemeinden ohne Heavy-Metal-Bands.
Die Sterblichkeit in den Heavy Metal Städten war über alle Ursache um 8 % geringer als in den Regionen ohne Heavy Metal Bands. Noch deutlicher wurde der Unterschied, wenn nur die alkoholabhängigen Todesursachen betrachtet wurden: in diesem Fall war die Sterblichkeit sogar um 17 % reduziert.
Auch wenn die Autoren weitere Untersuchungen zu den ursächlichen Zusammenhängen befürworten, scheinen die Einwohner von Regionen mit Heavy Metal Bands einen gesundheitlichen Vorteil zu genießen.
Das vollständige PDF der Arbeit kann hier nachgelesen werden.